Edelgase, auch Inert oder Seltene Gase genannt, bestehen aus Atomen, deren Elektronenschalen gefullt sind, die somit keine Valenzelektronen haben. Als einzige Ausnahme hat helium ein Elektronenpaar. Gefullte Elektronenschalen sind extrem stabil und haben ein hohes Ionisationspotential. Edelgase haben im allgemeinen niedrige Verdampfungs-temperaturen und ihre physikalischen Eigenschaften andern sich systematisch mit der jeweiligen Atomzahl, so steigen die Verdampfungstemperaturen mit ansteigender Atomzahl als Folge ansteigender Verdampfungswarmen.
Die Verdampfungswarme ist der Energiebetrag, der zur Uberwindung der interatomaren Anziehungskrafte erforderlich ist. Da gewohnlich keine Wechselwirkung zwischen den Atomen der Edelgase vorliegt, wie sie ublicherweise bei kovalenten Bindungen existiert, mussen die geringen Wechselwirkungskrfte vom Typ Van der Waal oder London sein, und sie sind invers proportional zu dem Ionisationspotentail der Elemente. Deshalb wachsen sie mit der Grosse der Elektronenwolke an und sind um so grosser, je diffuser diese Elektronenwolken sind.
Die Edelgase haben nur eine sehr eingeschrankte Moglichkeit, mit anderen Atomen Verbindungen einzugehen. So ist es bisher nur moglich gewesen. Verbindungen mit krypton, xenon und radon herzustellen. In Tracerexperimenten konnte bisher die Existenz einer fluoridverbindung mit radon erhartet werden, die Zusammensetzung ist aber nicht bekannt.
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